Der durchschnittliche Konsument wird immer mehr verunsichert und fragt sich (zu Recht), womit ihn die Industrie – und hier speziell die Lebensmittelindustrie – versorgt bzw. vergiftet. Daher erleben wir auch in Griechenland einen enormen Aufschwung von Bio-Waren. Oft sind die Preise für biologisch zertifizierte Lebensmittel enorm hoch, gemessen an “normalen” Preisen. Doch jemand, der sich und seinen Lieben etwas Gesundes gönnen möchte, ist darauf angewiesen, dass Lebensmittel kontrolliert werden und ein Siegel erhalten.
Die Preise sind nicht immer gerechtfertigt, aber natürlich hat auch hier die Lebensmittelindustrie ihren potentiellen Marktanteil entdeckt.
Sich transparent von dem Missbrauch der Grundideen bei der biologischen Herstellung von Lebensmitteln zu unterscheiden, ist gar nicht so einfach für kleine Hersteller mit Idealen über die Nähe zur Natur, den schonenden Umgang mit der Umwelt und über den Respekt für unserer aller Lebensgrundlagen.
Wir möchten Sie hier auf die erfolgreiche Bewegung von Foodwatch aufmerksam machen, welche sich stichprobenartige Kontrollen der Lebensmittelproduzenten als Mittel wählen, um der Industrie das Manipulieren auszutreiben.
Ebenfalls sehr zu begrüßen ist die vom Landwirtschaftsministerium geförderte Seite Lebensmittelklarheit.de
Hier können sich Verbraucher über Tricks oder Lügen auf den Etiketten von Lebensmitteln beschweren; die Seite wird inzwischen oft besucht und beachtet – argwöhnisch natürlich auch von der Industrie. Auf dieser Seite finden Sie darüber hinaus alle wichtigen Informationen zu Vorschriften und Empfehlungen bzgl. Ihrer Lebensmittel. ALISSEOS begrüßt solcherart Aufklärung der Verbraucher.
Unsere Einstellung als Produzenten eines griechischen nativen Olivenöls extra und als Arbeitgeber haben wir in dem Begriff der “Nachhaltigkeit” wiedergefunden. Hierzu viel mehr bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite)
Den “etymologisch ursprünglichen Wortsinn von Nachhaltigkeit“:
„Regenerierbare lebende Ressourcen dürfen nur in dem Maße genutzt werden, wie Bestände natürlich nachwachsen.“
definiert Konrad Ott vom Sachverständigenrat für Umweltfragen.
– und aus der Verordnung der Europ.Union vom Juni 2007:
„Entwicklung zukunftsfähig zu machen, heißt, dass die gegenwärtige Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne die Fähigkeit der zukünftigen Generation zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können.”
Wir als Olivenölproduzenten verstehen unter “Bio” mehr als das Verzichten auf chemische Schädlingsbekämpfung oder Düngemitteleinsatz. (“Schädlinge” gibt es in der Natur tatsächlich nicht)
Unser Verzicht auf Insektizide ist folglich eine Selbstverständlichkeit, der Verzicht auf das Einrichten biologischer Fallen ebenfalls.
Darüber hinaus aber ist das Anpflanzen verschiedenster heimischer Baum- und Pflanzenarten im Hain, als auch der gezielte Erhalt der wild wachsenden Bäume ein einfacher wie effektiver Schritt zur Erhaltung eines natürlichen Gleichgewichts.
Wir verzichten auf Bewässerung, auf jegliche – auch “biodynamische” – Düngung. Allein den Baumschnitt mulchen wir als Häckselgut unter, und da wir im Frühjahr mindestens zweimal das Gras und andere Grünpflanzen mähen – auch, um uns vor den gefürchteten griechischen Feuern im Sommer zu schützen – ergibt sich eine perfekte Gründüngung.
Sowohl die “befreundeten” Haine, die wir bewirtschaften dürfen, als auch die, aus denen wir extra natives Olivenöl kaufen, sind in diesem Sinne unbehandelt.
Das haben wir nicht immer nur dem “biodynamischen” Eifer der Besitzer zu verdanken, sondern manchmal auch der Tatsache, dass ein erhöhter Aufwand von den meist alten Leuten nicht mehr zu erwarten ist. Die junge Generation ist abgewandert, kommt meist nicht einmal mehr zur Ernte in die Heimat – und den Älteren wird der Olivenbaum zur Last.
Eines der untrüglichen Zeichen für diese Entwicklung steht wie ein Menetekel über dem Land: Die Bauern verkaufen ihr Land an Städter oder mehr noch an Ausländer, die ihren Urlaub hier verbringen und ansonsten die Gegend veröden lassen.
Und schon wieder taucht hier der Begriff der “Nachhaltigkeit” auf: Wir bemühen uns, das zu beleben, was wir “besitzen”, das zu achten und zu pflegen, was unserer Verantwortung übertragen ist und in unserer – zugegeben – kleinen Welt einen natürlichen Kreislauf zu unterstützen.
Alisseos steht auch für die Liebe zu den imposanten Olivenbäumen, ihrer so alten wie wunderbaren Kultivierung.
Wir lassen einen Teil unsers Öls von einer griechischen Bio-Kontroll-Gesellschaft zertifizieren, und zwar nur die Menge, die von unserer Kundschaft ausdrücklich gefordert wird.
Darüber hinaus werden wir in Deutschland ebenfalls kontrolliert und zertifiziert von der Prüfgesellschaft Ökologischer Landbau mbH in Karlsruhe.
Wir Kleinbauern müssen tatsächlich eine unverhältnismäßig hohe Summe dafür zahlen, die sowohl uns, als auch vermutlich den meisten Kunden unverständlich ist. Natürlich bestünde die Möglichkeit, diese Kosten zu senken, indem wir uns größeren Betrieben anschlössen, doch noch ist uns in diesem rabiaten Biogeschäft unsere Unabhängigkeit viel zu viel wert!
Die Kosten für die Zertifizierung verrechnen wir auf die davon betroffene Menge – und verdienen keinen Cent mehr daran.
Unsere Hoffnung für die Zukunft sind die immer zahlreicher werdenden Genossenschaften hier vor Ort, die eigenständig biologisch wirtschaften, ohne in Abhängigkeit zu größeren Händlern zu stehen. Ihr wirtschaftlicher Erfolg käme der Landschaft, dem Selbstvertrauen der Einheimischen, wie auch natürlich dem Verbraucher zugute.
Zur Nachhaltigkeit gehört natürlich auch die würdige Entlohnung der Erntehelfer oder Bauern.
Niedrige Löhne, die zu einem realen oder empfundenen Gefühl der Abhängigkeit führen, sind für uns nicht tolerabel.
Bei den exorbitant gestiegenen Lebenshaltungskosten in Griechenland ist es nicht nur eine Frage des Respekts gegenüber seinen Mitmenschen und ihren Familien, sondern ein einfaches Gebot der Fairness, den finanziellen Gewinn angemessen zu teilen.
Unsere eigene Ölproduktion ist also tatsächlich teurer als die vieler anderer, und der Einkaufspreis, den wir auch für unsere “Nebenprodukte” den Bauern zahlen, deutlich höher.
So haben sich “Geschäftskontakten” in der Saison in der Folge zu verlässlichen Freundschaften und familiären Kontakten entwickelt.
Für Sie bedeutet es, dass wir hohe Qualität zu einem fairen Preis einkaufen und zu einem fairen Preis anbieten.
Auch das will von uns im Sinne der “Nachhaltigkeit” verstanden sein: ein zufriedener Endverbraucher, der sich unser hochwertiges Olivenöl leisten kann.
So entstehen auch für uns erfreuliche Kontakte zu Kunden, die unser Leben bereichern.