Die Mani

unsere Wahlheimat

Großartige Eindrücke hat die Felsenhalbinsel Mani wahrlich zu bieten!
Das 2500 m hohe Gebirge des Taygetos stürzt steil in das Meer ab, wo sich die Abgründe im messenischen Golf noch mal 5000 Meter unter Wasser fortsetzen.
➞ einige Eindrücke finden Sie in unserer Bildergalerie!

Der für Menschen besiedelbare Raum ist teils nur wenige hundert Meter breit, und hier findet seit jeher ein Kampf um Fruchtbarkeit, Ertrag, Lebensraum und seinen Schutz statt; Flüsse und Bäche gibt es hier nur im Winter, und und nur nach den schweren Winterregen, die regelmäßig und unerbittlich alle fruchtbare Erde mitreißen und das Meer braunrot färben.

So war gerade zu Zeiten der türkischen Besatzung jeder befestigte Quadratmeter ein Schatz: Tausende Griechen bevölkerten auf der Flucht vor den Türken die trotzige und unbezwungene Mani. Damals lebten in unserem Dorf über 800 Menschen – heute sind es im Winter 10! Viele fleißige Hände pflanzten, schützten und türmten Steine zu Mauern, die meisten gehörten den unendlich geduldigen Frauen.

Sich hier mit und gegen die Natur zu behaupten, war dennoch interessanterweise fast immer ein Einzelkampf. Die Idee der hilfreichen Solidarität konnte und wollte nicht in die maniotischen Schädel hinein, und noch heute ist es schwer, zwei Manioten für die gemeinsame Infrastruktur eines Wasservorrats zu begeistern.
Natürlich fehlte auch in den vergangenen Jahrzehnten die junge Generation, die ihr Glück in keinem Fall hier, sondern in Athen oder in Melbourne suchte. Ein Relikt aus alter Zeit jedoch blieb unumstößlich: das ganz spezielle Lebensgefühl, sein eigener König zu sein.
Die Sonne scheint für Jeden“, heißt es hier –  und wird traditionell auch noch so verstanden. Aber auch hier bleibt die Zeit nicht stehen und globale Einflüsse aller Art verändern diese charakteristische Grundhaltung der Bevölkerung.
Kinder sehen und erleben in ihrem sozialen Umfeld hier durchaus noch bitter Armut.
“Spartanische” Lebensumstände sind – aus welchen Gründen auch immer – nicht ungewöhnlich, und Betroffenen wurden bislang von der Gemeinschaft mitgetragen.
Ihnen mangelt es nicht unbedingt an Zufriedenheit, doch immer öfter an Respekt, der ihnen entgegengebracht werden sollte.
Billige Arbeitskräfte werden “billig” und ungehemmt zu austauschbaren Spielbällen in der privaten Geldvermehrung.
Soziales Ansehen definiert sich deutlich anders als noch vor 10 Jahren – nämlich zunehmend mehr durch banale westeuropäische Werte wie Einkommen und Statussymbole.
Individuelle Erscheinungen ohne erkennbare Verantwortung für eine funktionierende
Zwischenmenschlichkeit, für Natur- und Tierschutz, also im weitesten Sinne ohne Verantwortlichkeit für ein ökologisches und ökonomisches Gleichgewicht, werden zu blendenden Erscheinungen.
Eine homogene soziale Kontrolle verliert sich in atemberaubender Geschwindigkeit in dem Sande – auf dem jetzt Luft, Sonne und Meer mit einer Liege zu mieten sind, wie überall auf der Welt….
Der Ausverkauf seiner selbst, seiner Heimat oder Wahlheimat , hat  begonnen.

Aber frischer Wind beginnt zu wehen:
In der jungen Generation ist auch eine beneidenswerter Aufbruchstimmung, ist auch noch viel Optimismus gepaar mit großer Liebe zu ihrer “Heimat”, die sie meist zeitweise verlassen mussten, um sich fortzubilden oder um ihren Verdienst zu sichern in Krisenzeiten.

Natürlich kamen die Städter zurück, und mit ihnen der Tourismus. Doch auch viele neue Anregungen. Lassen Sie sich nicht enttäuschen durch die wenige hundert Meter breite Urlaubsindustrie: Verlassen Sie die Massen, das Land ist reich an Entdeckungen für jeden, für den Pflanzen- und Vogelliebhaber ein Eldorado an seltenen Exemplaren, für den Fan des Byzantinismus ein riesiges Freilichtmuseum, für den Wanderer Natur pur, für den Taucher immer noch beeindruckend, und immer mehr landet die Meeresschildkröte Caretta-Caretta zur Eiablage an den wenigen Sandstränden an, geschützt von einem sehr aktiven griechischen Verband mit vielen jungen Freiwilligen. 

Die Mani bietet Ihnen eine Landschaft, die Sie in Europa so nicht vermuten würden: Halbwüste, oft einzigartig schöne Szenerien, die zum Sitzen und Schauen einladen. Am Südende der Mani erreichen Sie dann das Cap Tainaron, wohin die Mythologie den Eingang zur Unterwelt legte, mit Zerberus als Wächter. Einmal dort, werden Sie es glauben!